Ihr Zuhause ist mehr als nur ein Gebäude; es ist Ihr Lebensmittelpunkt, Ihr Rückzugsort und sollte nicht nur Ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechen, sondern auch für die Zukunft nachhaltig sein. In einer Zeit, in der der Klimawandel immer präsenter wird, ist ein energieeffizienter Hausbau oder die energetische Sanierung Ihres bestehenden Hauses nicht nur eine kluge Entscheidung, sondern auch ein wichtiger Schritt, um die Umwelt zu schonen und langfristig Kosten zu senken.
Warum Energieeffizienz so wichtig ist
Ein Haus ist eine langfristige Investition, und es sollte den höchsten energetischen Standards entsprechen, um sicherzustellen, dass Sie und Ihre Familie Komfort genießen und dabei die Umweltbelastung minimieren. Die klimatischen Bedingungen ändern sich aufgrund des Klimawandels stetig, und unsere Häuser müssen sich diesen Veränderungen anpassen.
Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz gesetzt, darunter die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40% im Vergleich zu 1990, energieeffizienter Hausbau ist dafür also unerlässlich. Ein Großteil dieser Einsparungen kann durch die energetische Sanierung von Gebäuden erreicht werden. Experten aus Politik und Wirtschaft schätzen, dass bis 2020 durch eine energetische Gebäudesanierung allein bis zu 50 Milliarden Euro Heizkosten eingespart werden könnten. Eine gute Nachricht für Hausbesitzer ist, dass dies zu einer jährlichen Ersparnis von etwa 500 Euro pro Jahr führen kann.
Energieeffizienter Hausbau und Sanierung
Wenn Sie ein neues Haus planen oder eine Sanierung in Erwägung ziehen, stehen Sie wahrscheinlich vor vielen offenen Fragen. Zunächst wissen die wenigsten Menschen, welche Modernisierungsmaßnahmen möglich sind und wie diese gefördert werden können. Glücklicherweise gibt es verschiedene Stellen, die bei der Förderung solcher Maßnahmen helfen können. Sowohl staatliche Stellen wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch Förderbanken wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bieten Unterstützung an. Die Antragsstellung ist in der Regel unkompliziert. Zusätzlich gibt es Energiedienstleister und Kommunen, die spezifische Arten von Sanierungen fördern.
Die Bedeutung der Energiesparverordnung (EnEV)
Die Energiesparverordnung (EnEV) ist ein mächtiges Instrument der deutschen Energie- und Klimaschutzpolitik. Sie hat das Ziel, einen nahezu energieneutralen Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen. Dies bedeutet, dass die EnEV strenge Vorgaben für den Energiebedarf von Gebäuden festlegt und Bereiche wie Anlagentechnik, Lüftung, Kühlung, Warmwasser und Wärmedämmung regelt. Beachten Sie, dass die EnEV hauptsächlich für Wohnräume gilt und einige Gebäudekategorien, wie Gewächshäuser, Ställe, denkmalgeschützte Gebäude und Betriebsgebäude ausnimmt. Verstöße gegen die EnEV werden mit empfindlichen Bußgeldern bestraft.
In einigen Fällen kann der Bauherr von den EnEV-Anforderungen befreit werden, wenn die Kosten für die Modernisierungsmaßnahmen die erwarteten Einsparungen übersteigen. In der Regel spielt die EnEV besonders bei Neubauten eine entscheidende Rolle. Doch auch bestehende Gebäude müssen bestimmte Bauteile und Techniken sanieren, jedoch nur, wenn ohnehin eine Renovierung oder Sanierung geplant ist. Grundsätzlich gilt, dass öl- oder gasbetriebene Heizkessel, die vor Oktober 1978 installiert wurden, gegen modernere Modelle ausgetauscht werden müssen. Hauseigentümer, die seit Februar 2002 nicht in ihrem Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhaus wohnen, haben besondere Dämmvorschriften zu beachten, insbesondere für Warmwasser- und Heizungsrohre in Dachgeschossen und unbeheizten Räumen.
Der Energieausweis und seine Bedeutung
Der Energieausweis ist seit einigen Jahren für alle Gebäude in Deutschland Pflicht. Das Dokument zeigt Mietern oder Käufern zuverlässig, wie viel Energie ein Gebäude verbraucht und ob empfohlene Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Jeder, der ein Haus oder eine Wohnung kauft oder mietet, hat das Recht, den Energieausweis des Objekts einzusehen. Die Vorlage des Energieausweises ist bis spätestens zum Besichtigungstermin gesetzlich vorgeschrieben. Gebäude in denkmalgeschützten Ensembles und Baudenkmäler sind von der Ausweispflicht befreit.
Es gibt zwei Arten von Energiepässen: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Der Bedarfsausweis zeigt den tatsächlichen Energiebedarf des Gebäudes anhand physikalischer Eigenschaften wie der Dämmung der Außenwände und erfordert oft eine Vor-Ort-Messung. Der Verbrauchsausweis basiert auf Verbrauchsdaten wie Heiz- und Warmwasserkosten und ist kostengünstiger. Seit 2014 gibt es auch Energieeffizienzklassen, die den Verbraucher bei der Einschätzung der Effizienz unterstützen.
Fördermöglichkeiten für energetisches Bauen und Sanieren
- Kreditanstalt für Wiederaufbau – KfW: Die KfW ist eine primäre Förderbank, die verschiedene Förderprogramme für Neu- und Altbauten anbietet. Diese reichen von kleinen Einzelmaßnahmen wie Dämmung und energiesparenden Fenstern bis zu groß angelegten Projekten. Die Programme können kombiniert werden, und es werden sogar Tilgungszuschüsse angeboten. Eine interessante Option sind KfW-Effizienzhäuser, die verschiedene Energiestandards für Altbauten definieren. Diese KfW-Häuser bieten höhere Energieeffizienz als die EnEV und werden entsprechend gefördert. Die bestmögliche Kennzahl für ein KfW-Effizienzhaus ist 55, was eine Förderung von bis zu 2.500 Euro bedeuten kann.
- Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – BAFA: Das BAFA ist eine Bundesbehörde, die eine breite Palette von Fördermaßnahmen im Bereich erneuerbarer Energien und Klimaschutz anbietet. Dazu gehören nicht nur Energieberatungen, sondern auch der Einbau von Solarthermie, Wärmepumpen und Biomasse-Heizungen. Der große Vorteil der BAFA-Förderung ist, dass Anträge bis zu sechs Monate nach Inbetriebnahme der Anlage gestellt werden können. Außerdem erfolgt die Auszahlung der Fördermittel ohne Rückzahlungspflicht.
Wer ist für welchen Energieausweis geeignet?
Energieausweis | Geeignet für |
---|---|
Verbrauchsausweis | – Altbauten mit mindestens fünf Wohnungen – Stromanbieter – Neubauten ab 2008 – Altbauten mit weniger als fünf Wohnungen ohne Wärmeschutzstandard von 1977 |
Bedarfsausweis | – Alle anderen Gebäude |
Der erste Schritt zum klimafreundlichen Bauen und Sanieren
1. Die Energieberatung
Wenn Sie einen Energieausweis benötigen oder eine energetische Sanierung planen, sollten Sie einen unabhängigen Energieberater konsultieren. Dieser wird den Energieeffizienzstatus Ihres Gebäudes ermitteln und Verbesserungsvorschläge unterbreiten. Bei einer Energieberatung werden Heizungsanlagen, Dämmungen, Lüftungssysteme, Fenster und vieles mehr überprüft. Die Kosten variieren je nach Umfang, aber bedenken Sie, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bereits Energieberatungen fördert.
Die KfW bietet auch eine Förderung für die Baubegleitung an, die über eine einfache Energieberatung hinausgeht. Sie umfasst die Kontrolle der Bauausführung, Detailplanung und die abschließende Bewertung der Sanierung. Beachten Sie, dass die Förderung nur im Zusammenhang mit anderen energetischen Sanierungsmaßnahmen beantragt werden kann.
Die richtige Dämmung
Eine energetische Sanierung oder ein energieeffizienter Hausbau ist ohne die richtige Dämmung nicht vollständig. Es gibt eine Vielzahl von Dämmstoffen auf dem Markt, die nachwachsende Rohstoffe oder synthetische Materialien verwenden. Das passende Dämmmaterial hängt von Ihrem Gebäudetyp und Ihren Bedürfnissen ab. Die Wärmeleitfähigkeit ist ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl von Dämmstoffen, wobei ein niedriger U-Wert auf eine bessere Isolierung hinweist. Synthetische Dämmstoffe sind feuchtigkeitsbeständig und daher in feuchten Räumen wie Badezimmern geeignet. Ökologische Dämmstoffe wie Dämmwolle sind feuchtigkeitsempfindlicher und sollten in solchen Bereichen vermieden werden.
Energieeffizienter Hausbau ist eine Investition in die Zukunft
Ein energieeffizienter Hausbau oder die energetische Sanierung Ihres bestehenden Hauses ist nicht nur eine Investition in die Zukunft, sondern bietet auch kurzfristige Vorteile wie Kosteneinsparungen und eine geringere Umweltbelastung. Informieren Sie sich über die verschiedenen Fördermöglichkeiten, holen Sie sich Rat von Energieexperten und planen Sie Ihre Dämmung sorgfältig. Ein nachhaltiges und energieeffizientes Zuhause ist der Schlüssel zu einem komfortablen und verantwortungsbewussten Lebensstil.
Wenn Sie weitere Fragen haben oder Unterstützung bei Ihrem Bau- oder Sanierungsprojekt benötigen, stehen Ihnen unsere Experten gerne zur Verfügung. Starten Sie Ihren Weg zum energieeffizienten Hausbau noch heute.
Entdecken Sie Ihr Sparpotenzial!
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